Dienstag, 16. April 2013
Mit Schneckengeschwindigkeit
O Schnecke! Wie beneid’ ich dich !
Gefällt dir’s nicht an einem Ort,
Trägst du dein Haus zum andern fort,
O hätte solch ein Haus auch ich !
Justinus Kerner
(1786-1862)
Jetzt in dichtbelaubten Hecken,
wo es still verborgen blieb,
rüstet sich das Volk der Schnecken
für den nächtlichen Betrieb …
… Tastend streckt sich ihr Gehörne,
schwach nur ist das Augenlicht,
dennoch schon aus weiter Ferne
wittern sie ihr Leibgericht …
… Schleimig, säumig, aber stete,
immer auf dem nächsten Pfad,
finden sie die Gartenbeete
mit dem schönsten Kopfsalat …
Wilhelm Busch
Ei wie langsam, ei wie langsam
kommt der Schneck von seinem Fleck.
Sieben Tage lang braucht er
von dem Eck ins andere Eck …
… Ei wie langsam, ei wie langsam
kommt der Schneck im Gras daher.
Potz, da wollt’ ich anders laufen,
wenn ich so ein Schnecklein wär.
Altes Kinderlied
Ein Haiku von Issa Kobayashi
(1763 – 1827):
Katatsumuri
sorosoro nobore
fuji no Yama.
Kleines Schnecklein du
besteige ihn ganz langsam,
den Fuji-Berg!